Mission | Juli / August 2023
Indra Lal Shrestha
Indra ist in Nepal geboren und aufgewachsen. Sein Vater war einer der wenigen Ärzte im Land. Er arbeitete im Spital eng mit einem Schweizer Arzt und drei Krankenschwestern zusammen, die Christen waren. So hörte Indra schon in der Jugend viel über Jesus.

Am Königshof
Als junger Mann lässt er sich zusammen mit vier Freunden taufen und schliesst sich der ersten christlichen Kirche in Nepal an. Eine lebensgefährliche Sache! Indras Bruder wird Beamter am Königshof. Bald macht der König Indra zum Leiter seiner Leibwache, wohl weil er weiss, dass er Christ ist und man sonst niemandem trauen kann.
Knapp dem Tod entkommen
Bei einem Flugzeugabsturz überleben drei Christen als einzige, Indra sogar unverletzt. Von da an betet er viel und singt Lieder zur Ehre Gottes. Im Jahr 2001 stirbt der geliebte König Birendra und fast die ganze Königsfamilie wird in einem schrecklichen Massaker umgebracht. Indra entkommt nur knapp dem Tod. Er flieht in die USA, kehrt aber bald zurück, wird inhaftiert und grausam gefoltert. Immer wieder wird sein Kopf minutenlang unter Wasser gedrückt, dann wird er in den Fluss geworfen, in dem Glauben, er sei tot. Flussabwärts wird er irgendwo aus dem kalten Wasser gefischt. Seine Frau pflegt ihn gesund. In dieser Zeit hört er deutlich die Stimme von Gott: «Geh in die Schweiz!».
Ein Mann voller Gottvertrauen
Seit vierzehn Jahren lebt Indra nun in der Schweiz. Hier hatte sich ein Bekannter nach einem negativen Asylentscheid das Leben genommen. Er wurde ins Inselspital gebracht, doch die Ärzte konnten nichts mehr für ihn tun. Aber Indra betete im Namen von Jesus, da öffnete der Mann die Augen, stand auf und war gesund. Der zuständige Chefarzt war so überwältigt, dass er seither zu Gebetstreffen bei Indra kommt.
Indra ist ein Mann des Gebets und des Gottvertrauens. Er hat mehr als siebzig Lieder geschrieben. Auch seine Frau ist eine Beterin. In ihrer Wohnung haben sie einen Raum ganz fürs Gebet eingerichtet. Im Deutschkurs in der GfC in Bern treffen wir ihn regelmässig. Er ist heute 70 Jahre alt und hat die deutsche Sprache nie richtig gut gelernt. Doch er ist regelmässig anwesend, um mit anderen Migranten zu sprechen und für sie zu beten.
© MEOS mein Nächster 1/2023, gekürzt und angepasst von U. Kunz