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Lagebericht vom 3. März 2018

Am 26. Februar hat in den frühen Morgenstunden ein Erdbeben der Stärke 7.5 mit Epizentrum 30 km südlich von Tari weite Teile des Festlandes erschüttert. Dabei sind 31 Menschen ums Leben gekommen, weitere Todesopfer werden befürchtet.

Massive Erdrutsche, gestaute Flussläufe, zerstörte Häuser, Strassen und Gärten sind Teil der Katastrophe. Stromversorgung und Telefonverbindungen sind unterbrochen. Sauberes Trinkwasser wird knapp, Kulturland mit Gärten, aus denen die Bevölkerung ihre tägliche Nahrung holt, sind durch Erdrutsche zerstört. Seit Montag gab es über hundert Nachbeben welche bis ins Östliche Hochland spürbar waren. Die Menschen im Krisengebiet stehen unter Schock.

Die Regierung hat Armeeangehörige zur Lagebeurteilung ins Krisengebiet entsandt. Heute wurde der Notstand für die vier Provinzen Hela, Südliches Hochland, Western- sowie Engaprovinz ausgerufen und von der Regierung 450 Millionen Kina (ca. Fr. 135 Mio.) sofortige Nothilfe gesprochen. Auch die australische Regierung sucht, wie sie Hilfe leisten kann.

Komo Airport

Die Landebahnen von den Flugplätzen Komo und Tari wurden beschädigt. Diejenige von Tari konnte am 2. März bereits wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Die Nichtregierungsorganisationen (NGOs) Mission Aviation Fellowship (MAF) und Christian Radio Mission Fellowship (CRMF) haben einen Krisenstab eingerichtet, verteilen Hilfsgüter und fliegen Verletzte aus dem Krisengebiet. Weitere Missions- und Kirchenorganisationen haben Hilfe zugesagt.

Vom Erdbeben sind auch die beiden Goldminen von Ok Tedi und Porgera sowie die riesigen Gas-und Ölprojekte von Oil Search und Exxon-Mobil betroffen. Alle vier Firmen haben ihren Betrieb eingestellt und nicht dringend benötigtes ausländisches Personal evakuiert. Dies wird merkliche Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage des Landes haben.

Das Erdbeben vom vergangenen Montag war das stärkste Beben in der Region seit 1922.

Lagebeurteilung von EBC Mission und SEBM

Bis zu diesem Zeitpunkt gehen wir davon aus, dass keine Mitarbeitenden oder Christen der Evangelical Brotherhood Church (EBC) verletzt wurden. Es gab auch keine Schadensmeldungen auf unseren Missionsstationen von Kugark, Goroka, Orobiga, Kassam und Lae.

Unsere Missionstätigkeit in der Region von Tari befindet sich noch im Aufbau. Die Pastoren-Familie Simen Kui wurde gestern von Tari nach Mendi evakuiert. Eines der zwei Pastorenhäuser in Juni (Tari) wurde durch das Erdbeben zerstört, die neugebaute Kirche beschädigt.

In Mendi wurde ein Pastorenhaus beschädigt, das Stationsland ist von einem Erdrutsch betroffen.

In den nächsten Tagen soll ein Mitarbeiterteam nach Mendi und wenn möglich nach Tari reisen, um eine Lagebeurteilung vorzunehmen. Wir hoffen, uns in den kommenden 14 Tagen ein besseres Bild über das Ausmass der Schäden machen zu können, aber auch wie Geschädigten direkte und nachhaltige Hilfe geleistet werden kann. Wir sind dankbar, wenn ihr für diese Menschen in den betroffenen Gebieten betet!

John Alt