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Gemeinde | März 2023


Gottes Wille geschehe – sind wir machtlos ausgeliefert?

Wenn wir persönlich mit Nöten konfrontiert werden, neigen wir dazu, recht schnell die Frage aufzuwerfen: War das dein Wille Gott, dass dies passiert ist oder dass ich diese Not erleiden muss? Wir fühlen uns enttäuscht, verletzt oder gar betrogen. 



Wann ist Gott gut?
Vorher – als es uns gut ging, fühlten wir uns der Liebe Gottes sicher. Es viel uns leicht zu sagen: Du bist ein guter Gott. Den Lobpreis im Gottesdienst mitzusingen war uns eine Freude. Wir konnten leicht beten: Dein Wille geschehe im Himmel wie auf Erden – Im Himmel geht es ja sicher gut und bei mir auf der Erde auch.

Was aber, wenn es mir schlecht geht? Ist Gott dann nicht mehr gut? Wäre es da nicht besser zu beten: «Mein Wille geschehe im Himmel wie auf Erden»? Denn ich weiss doch wie Gott handeln sollte. Aber wie war das denn vorher, als es mir noch gut ging – aber sehr vielen anderen schlecht? Da konnte ich noch sagen: Dein Wille geschehe?!

Gottes Weisheit
Weiss ich denn wirklich was gut ist, wenn alles nach meinem Willen gehen würde? Was heisst schon «alles»? Wie sollte ich mit meiner beschränkten Sicht die Übersicht behalten können. In Römer 11, 33–35 (NGÜ) schreibt Paulus dazu: «Wie tief ist Gottes Weisheit, wie unermesslich sein Wissen, wie unergründlich sind seine Entscheidungen, wie unerforschlich seine Wege. Hat jemals ein Mensch die Gedanken des Herrn ergründet? Wer hat Gott jemals etwas gegeben, so das Gott es ihm zurückerstatten müsste?»

Meine Aufgabe
Paulus schreibt auch von der Konsequenz daraus: «Weil ihr Gottes reiche Barmherzigkeit erfahren habt, fordere ich euch auf, euch mit eurem ganzen Leben Gott zur Verfügung zu stellen ... (Römer 12,1)». Wir sind also auch gefordert, aktiv zu werden und unseren Teil dazu beizutragen, dass Gottes Herrlichkeit auf dieser Erde sichtbar wird.

Vertrauen auf Gott
Sind wir also Gottes Willen machtlos ausgeliefert? Ja! Das ist aber nichts Negatives, denn wir können Gottes überragender Weisheit und Liebe vertrauen. Würde er sonst versprechen uns die Tränen abzuwischen (Offenbarung 21,4)?

Gebet
«Ich weiss, in deinem heilgen Tun sind keine Fehler, kein Versehn. Auf dich vertrauend darf ich ruhn. Mein Gott dein Wille soll geschehn. Ob du mir nimmst, ob du mir gibst, so kann ich nur das Eine sehn: Du läuterst mich, weil du mich liebst. Mein Gott dein Wille soll geschehn.»

Johanna Meyer